Kulturrelevante Pflege ist ein Schlagwort heutiger Zeit.
Doch was bedeutet es für mich als Pflegekraft oder als Seelsorgsbeauftragte.
Muss ich mich zum Beispiel auskennen mit den Vorschriften bei Krankheit, Tod und Sterben, die für Muslime gelten. Ist das nicht eine Überforderung?
Ja, das wäre es und außerdem eine Respektlosigkeit der anderen Religion gegenüber.
Die Riten, Gebete und Begleitung liegt in der Hand der Angehörigen.
Anders als bei uns ist hier wohl immer von einem starken Familienverbund auszugehen, der sich um seinen Angehörigen auch in religiösen-seelsorglichen Belangen kümmert.
Uns obliegt es, Toleranz, Respekt und Verständnis für die andere Religion und Kultur aufzubringen.
Alle Mitarbeiter/innen sollten sich zuvor einen kleinen Einblick in die Religion verschaffen.
Die Seelsorgsbeauftragten sollten dies vielleicht anstoßen.
Aber für alle Mitarbeiter/innen sind einige Details wichtig:
Zum Beispiel:
Speisevorschriften für die Küche.
Oder für das Pflegepersonal, dass kein Pfleger eine Muslims beim Waschen unterstützt.
Aber Halt!
Wir können meist nicht beurteilen, welcher muslimischen Gruppierung jemand angehört oder in welcher Intensität er oder sie ihre/n Glauben lebt.
Oder ob es sich zwar um eine Person aus einem arabischen Land, aber nicht um eine Muslima oder Muslim handelt.
Da sollten wir auch nicht vorschnell Handeln.
Es bleibt daher das wichtigste das Gespräch darüber mit der Bewohnerin, dem Bewohner und den Angehörigen!!! Bei Ihr/ihm/ihnen müssen wir uns die Informationen holen!
Und dann die Akzeptanz und Ermöglichung den eigenen Glauben leben zu dürfen.
Dies gilt auch für alle anderen Angehörigen anderer Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die in unseren Häusern ihren Lebensabend verbringen möchten.
Eine Aufgabe für Seelsorgsbeauftragte wird es auch sein mitzuhelfen, Vorurteile bei anderen Bewohnern zu begegnen und das auf Toleranz und Respekt gegründete Miteinander zu fördern.
Eine Internet-Seite für deutsche Muslime, die sich der heutigen Zeit gegenüber verantwortlich fühlen und interessierte Anders-Gläubige.
Auf der Seite gibt es auch Rezepte.