Lerne schätzen,
was dir geschenkt wird.
Beleidige den Schöpfer nicht
durch die Zurückweisung seiner Gabe.
Beende die Knechtschaft
falsch verstandenen Verzichts,
der niemandem zugute kommt
und nur verdrießlich macht.
Hör endlich auf
dir das Genießen zu verbieten
und freu dich
am Augenblick.
Halte ein in deiner Selbstzerstörung
und deiner Aufopferung,
wenn sie dich nicht
zum Leben befreit.
Es stimmt was nicht,
wenn deine Berufung zur Last wird,
du dich selbst verlierst,
von Freiheit redest und unfrei bist,
von gut sein sprichst und dir selbst nicht gut bist,
von Liebe erzählst
und dich selbst nicht magst.
Andrea Schwarz
Glück
Sonntagsruhe, Dorfesstille,
Kind und Knecht und Magd sind aus,
Unterm Herde nur die Grille
Musiciret durch das Haus.
Tür und Fenster blieben offen,
Denn es schweigen Luft und Wind,
In uns schweigen Wunsch und Hoffen,
Weil wir ganz im Glücke sind.
Felder rings, – ein Gottessegen
Hügel auf- und niederwärts,
Und auf stillen Gnadenwegen
Stieg auch uns er in das Herz.
Theodor Fontana
Der Rose süßer Duft
Der Rose süßer Duft genügt,
Man braucht sie nicht zu brechen -
Und wer sich mit dem Duft begnügt,
Den wird ihr Dorn nicht stechen.
Friedrich von Bodenstedt